Auch wenn du kein Biologe bist, hast du vielleicht schon Bekanntschaft mit dieser besonderen Quallenart gemacht: Den Quallen-Führungskräften
Was haben Quallen und manche Führungskräfte gemeinsam?
Quallen bewegen sich immer mit der Strömung und geben sich alle Mühe, nicht aufzufallen. Quallen ändern häufig die Richtung, je nachdem, wie gerade der Wind und die Wellenbewegung um sie herum beschaffen sind. Zur Nahrungsaufnahme nutzt die Qualle das, was gerade Essbares an ihr vorbeitreibt. Aber die Qualle ist nicht wirklich Herrin ihres eigenen Schicksals. Sie schwimmt nicht eigenständig zu weiteren Nahrungsmitteln oder legt gar eigene Essensreserven an. Du merkst schon, dass dies nicht die besten Eigenschaften für eine Führungskraft sind.
Und doch legen manche Führungskräfte im Unternehmenskontext genau das Verhalten einer Qualle an den Tag – und sind damit ein schlechtes Beispiel für ihre Mitarbeiter. Denn mit ihrem Verhalten setzen Führungskräfte die Standards für ihre Mitarbeiter und laden zur Nachahmung ein.
Führung benötigt Rückgrat
Sei dir daher im Klaren, dass Führungspositionen nichts für Wirbellose bzw. rückgratlose Persönlichkeiten sind. Du musst dein Rückgrat einsetzen, wenn du ein guter Leader sein möchtest.
Manche Führungskräfte sind dazu bereit, Entscheidungen zu fällen, wenn sie ausreichende Informationen gesammelt haben. Sie warten nicht auf eine allumfassende Informationsgrundlage, denn sie wissen, dass es so etwas nicht gibt. Und sie scheuen nicht davor zurück, harte Entscheidungen zu treffen.
Andere Vorgesetzte versuchen sich in einer Führung nach Mehrheitsmeinung, oft in guter Absicht. Der Vorteil für sie ist: Die meisten Entscheidungen, die sie treffen, erscheinen weniger hart – und ihr Team regelt manche Entscheidung ohne ihr Zutun. Aber sich danach zu richten, was die Mehrheit denkt, ist nicht immer der richtige Weg und du solltest dir gut überlegen, in welcher Situation du diesen Führungsstil anwendest.
Quallen haben ein Nervensystem, aber kein Gehirn
Ein weiteres Merkmal von Quallen: Ihnen fehlt ein Gehirn zur Steuerung zentraler Prozesse. Dafür verfügen sie über ein hochentwickeltes System von Nerven und Sinnesorganen. Mit ihren Sinneszellen nehmen sie äußere Reize wahr und können sie voneinander unterscheiden.
Doch für kluge Entscheidungen ist ein koordiniertes Zusammenspiel von Kopf und Bauch wichtig. Beide sollten in Einklang gebracht werden, um herauszufinden, welche Entscheidung am Ende erfolgversprechender ist. Die Kunst des Vorgesetzten besteht darin, zu spüren, in welcher Situation welche Entscheidungsregel angewendet werden muss.
Gute Führung besteht nicht darin, sich immer nur auf eine Regel zu verlassen oder sich ausschließlich auf Intuitionen zu stützen. Gute Führung bedeutet, intuitiv zu wissen, welche Regel wann angemessen ist. Unsere Intuition kann Reflexion zwar nicht ersetzen, aber sie bietet eine wertvolle Basis aus relevantem und oft unbewusstem Erfahrungswissen. Es lohnt sich, Intuitionen ernst zu nehmen und sie gezielt und kontrolliert einzusetzen.
Wie vermeidest du einen Quallen-Führungsstil?
Mache dir deine bestehenden Entscheidungsregeln bewusst und stelle dir folgende Fragen:
- Welche Regeln haben mir Erfolg gebracht, welche haben mich in die Irre geführt? Und in welchen Situationen?
- Wo hätte ich auf meine Intuition vertrauen sollen?
Möchtest du an praktischen Beispielen erlernen, wie du als Führungskraft die beste Entscheidungsregel für eine Situation findest? Dann kontaktiere mich und wir vereinbaren ein kostenloses Kennenlerngespräch.