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So führst du Mitarbeiter raus aus der Komfortzone: 4 wertvolle Tipps für Führungskräfte

In der modernen Führung ist es wichtig, Mitarbeiter dazu zu ermutigen, sich aus der eigenen Komfortzone zu bewegen. Nur so können sie über sich hinauswachsen und intrinsisch motiviert werden.

Gerade für Veränderungs- und Changeprozesse ist das Komfortzonenmodell von großer Bedeutung. Das Komfortzonenmodell unterscheidet im Prozess der Veränderung drei Zonen: die Komfortzone, die Lernzone und die Panikzone.

Raus aus der Komfortzone – was bedeutet das eigentlich?

Die Komfortzone ist der Bereich in unserem Leben, in dem wir uns souverän fühlen und in dem wir uns sehr gut auskennen. Wir kennen unsere eigenen Grenzen, die wir respektieren und nicht überschreiten. In dieser Zone halten wir uns gerne auf, denn hier fühlen wir uns wohl. Aufgaben werden selbstsicher und routiniert erfüllt. Wir sind uns unserer Stärken und Fähigkeiten bewusst. In diesem Bereich findet jedoch keinerlei Lernen oder Weiterentwicklung statt.

Die Lernzone hingegen beschreibt eine neue, unbekannte Umgebung. Das Neue liegt jenseits der bisher vertrauten Grenzen. Das Betreten der Lernzone löst daher oftmals ein Gefühl des Unbehagens aus. Wir müssen uns überwinden und vielleicht sogar gegen Versagensängste ankämpfen. Doch sei dir bewusst: die Lernzone wird uns zwar fordern, aber nicht überfordern. In ihr liegt die Chance zu wachsen, zu lernen und neue Erfahrungen zu sammeln. Machst du hier positive Erfahrungen und meisterst die Herausforderung, so weitet sich dein Komfortbereich aus.

Raus aus der Komfortzone - das Komfortzonenmodell
Nur in der Lernzone besteht die Chance zu wachsen (eigene Illustration).

Erst in der Panikzone sind wir den Herausforderungen tatsächlich nicht mehr gewachsen. Sie beginnt, wenn wir die Lernzone verlassen. In ihr liegt alles, was für uns nicht zu bewältigen ist, was wir nicht mehr richtig kontrollieren können. Risiko und Gefahr werden übermächtig, Lernen kann nicht mehr stattfinden. Wird in der Panikzone tatsächliches Versagen erfahren, ziehen wir uns meist wieder in unseren Komfortbereich zurück. Als Nebeneffekt manifestieren sich die Grenzen der Komfortzone stärker. Es wird dann immer schwieriger, einen neuen Anlauf raus aus der Komfortzone zu wagen.

Der „innere Schweinehund” lässt freundlich grüßen

Neuland zu betreten bringt viel Unsicherheit und Unbekanntes mit sich. Das Verlassen des eigenen Komfortbereiches kann daher schwerfallen. Wenn wir beschließen, neue Erfahrungen machen zu wollen oder wenn wir vor Veränderungen gestellt werden, wissen wir meist nicht, was uns erwartet. Das Bewegen aus der Komfortzone gestaltet sich daher oftmals schwierig und fordert uns meist stark heraus.

Unser Unterbewusstsein weiß, wie anstrengend es für uns ist, die eigene Komfortzone zu verlassen. Unbewusst wollen wir uns vor schlechten Erfahrungen schützen und wir versuchen, den Schritt aus der Komfortzone heraus zu sabotieren. Je weiter wir uns aus der Komfortzone herauswagen, desto stärker werden sich in unserem Mindset Unwohlsein, Selbstzweifel und Ängste ihren Raum schaffen. Das unangenehme Gefühl, die eigene Komfortzone zu verlassen, spricht aber auch für Betriebsamkeit und Aktivität. Natürlich kann das auch mal wehtun. Doch ähnlich wie ein Sportler, der seine Muskeln trainiert, kommt er nur über die aktive Anstrengung zu besserer Leistung. So entsteht Weiterentwicklung und Lernen. Neues schafft sich seinen Raum.

Empowerment des Mitarbeiters beginnt mit seinem Schritt raus aus der Komfortzone

Die Selbstbestimmung und das selbstverantwortliche Arbeiten steigert die (intrinsische) Motivation des Mitarbeiters. Empowerment ist das, was in der modernen Führungstheorie immer angeführt und nicht zuletzt auch von Mitarbeitern selbst immer wieder bei ihren Führungskräften eingefordert wird.

Schwarze Business Schuhe auf dem Weg raus aus der Komfortzone
Gute Führungskräfte unterstützen ihre Mitarbeiter beim Schritt raus aus der Komfortzone.

In der Regel haben sich deine Mitarbeiter jedoch an eine gewisse Routine gewöhnt und agieren in ihrem beruflichen Alltag überwiegend in ihrer persönlichen Komfortzone. Sie tun bevorzugt das, was sie aus ihrer eigenen Sicht gut können und worin sie oft auch tatsächlich hohe Kompetenz aufweisen.

Die meisten Mitarbeiter ergreifen eher selten die Initiative, über (alt)bekannte Grenzen zu gehen – der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Gerade in Veränderungsprozessen gibt es die Tendenz, sich in der persönlichen Komfortzone einzurichten. Jeder, der überrumpelt wird, geht erst einmal in den Widerstand. Stress macht sich breit. Plötzlich müssen Dinge getan oder Aufgaben erledigt werden, die (so) noch nicht angegangen werden mussten.

Es ist daher die Aufgabe von guten Führungskräften, die Mitarbeiter (gerade in Veränderungsprozessen) konstruktiv zu unterstützen und dabei zu begleiten, einen Schritt aus der Komfortzone zu gehen.

Mitarbeiter raus aus der Komfortzone führen: Vier Tipps

Was kannst Du tun, wenn Du deine Mitarbeiter aus ihrer Komfortzone herausbringen möchtest?

  • Pflege einen coachenden Führungsstil – Erkläre das Komfortzonenmodell und finde gemeinsam in Einzelgesprächen heraus, in welcher Zone sich dein jeweiliger Mitarbeiter gerade befindet. Nimm Schwingungen wahr und sei sensibel dafür, in welche Richtung welcher Zone der Mitarbeiter tendiert. Gib konstruktives Lob und wertschätzendes Feedback.
  • Begleite deinen Mitarbeiter durch die jeweiligen Zonen und sei unterstützend präsent. Versuche, durch Einzelgespräche herauszufinden, welche Unterstützung deine Mitarbeiter sich wünschen (oder benötigen), um den Veränderungsprozess mitzugehen. Ermutige deine Mitarbeiter darin, ihre persönliche Komfortzone zu verlassen. Bedenke: die Verabschiedung von Altbekanntem, gewohnten Strukturen und liebgewonnenen Verhaltensmustern erfordert Zeit und Energie.
  • Bemühe dich um eine transparente Kommunikation – Informiere umfassend und beteilige soweit möglich an anstehenden Entscheidungen. Involviere deine Mitarbeiter in den Changeprozess. Zeige Perspektiven und Chancen auf, entwickle gemeinsam Szenarien und identifiziere so gemeinsam Potenziale. Erläutere deine Sicht auf die zu verändernden Dinge: Beschreibe das big picture, Vereinbare kleine erreichbare Ziele, erläutere die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit, überfordere nicht und plane next steps in der Zielerreichung sowie milestones.
  • Nimm Ängste, Sorgen und Nöte deiner Mitarbeiter sehr ernst und ermutige zum „weitergehen“. Sprich von bisherigen Erfolgen und zeige auf, wie sich diese auf künftige Szenarien projizieren lassen. Unterstütze deine Mitarbeiter ganz konkret und biete praktische Hilfe dort an, wo sie von Nöten ist und fördere deine Mitarbeiter durch Fortbildung und Coaching.

Du möchtest dieses Thema gerne vertiefen? In meinem Coaching trainiere ich mit dir, wie du als Führungskraft

  • erkennst, in welcher Zone sich dein Mitarbeiter befindet.
  • deine Mitarbeiter aktiv aus der Komfortzone führst
  • mit Change und Veränderungsprozessen umgehst
  • deine Mitarbeiter intrinsisch motivierst

Wenn du deine Fähigkeiten in diesen Punkten verbessern möchtest, dann kontaktiere mich jetzt für ein kostenloses Erstgespräch, bei dem wir uns kennenlernen und eine mögliche Zusammenarbeit ausloten.

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