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Innere Antreiber ausbalancieren

Wie innere Antreiber entstehen, warum es wichtig ist, die Kraft der inneren Antreiber gezielt auszubalancieren und was du selbst dafür tun kannst.

Unsere Glaubenssätze stammen aus der frühen Kindheit

Als Kinder sind wir Menschen praktisch vollständig auf den Schutz unseres „Rudels“ angewiesen. Das Beobachten und Verinnerlichen des Verhaltens unserer Eltern oder der Großfamilie ist überlebensnotwendig. Dieses wird kopiert, um in der Gemeinschaft akzeptiert zu werden und die eigene Rolle zu finden. Grundüberzeugungen unseres sozialen Systems werden dabei unbewusst übernommen und verwandeln sich in uns zu Werten und Glaubenssätzen. Sie lauten unter anderem: „Sei perfekt!“, „sei stark!“ oder „streng Dich an!“

Diese Appellsätze, die wir zunächst von den Personen hören, die uns als Kind das Überleben sichern, übernehmen wir ungeprüft in unser eigenes Selbstgespräch. Auch wenn wir diese Aussagen ablehnen und unter ihnen leiden, finden sie dennoch subtil Zugang zur Wahrnehmung und Interpretation unserer sozialen Umwelt. Je älter wir werden, desto stärker traktieren wir uns mit den antreibenden Stimmen unserer Eltern, Lehrer und Peers. Sie werden zu unseren inneren Antreibern.

Vielleicht hast auch du schon einmal festgestellt, dass es dir schwerfällt, eine andere Person um Hilfe zu bitten, obwohl du weißt, dass dir dieser jemand bei einer bestimmten Aufgabe gut helfen könnte?

Oder dass du an dich immer wesentlich höhere Ansprüche stellst als an andere und du immer versuchst, Aufgaben schnellstmöglich zu erledigen – oftmals schneller, als es der Sache guttut?

Oder dass du immer versuchst, es allen Beteiligten recht zu machen?

Das sind nur einige Beispiele für die Wirkung von Glaubenssätzen, die wir in uns tragen und die als innere Antreiber fungieren. Das Konzept der inneren Antreiber entstammt aus der Transaktionsanalyse, mit deren Technik ich in meinen Coachings arbeite.

Innere Antreiber sind sehr kraftvoll

Innere Antreiber sollen uns dabei helfen, uns innerhalb einer Gruppe zurecht zu finden. Sie sind eine Kontrollinstanz, die tief in unserer persönlichen Evolution verankert ist. Sie folgt einem reflexartigen Instinkt, einer Art Autopilot, damit wir in (Stress-)Situationen überleben und in komplexen Situationen handeln können.

Auch wenn unsere Glaubenssätze auf den ersten Blick nervig und störend erscheinen, so dürfen wir ihre positive Kraft nicht unterschätzen. An sich ist die Kontrollinstanz der inneren Antreiber nämlich nicht „böse“, sichert sie uns doch als Kind das Überleben und das Einfinden in die Gesellschaft. Sie bringt uns manchmal auf Trab und spornt uns an, eigene Ängste und Bequemlichkeit zu überwinden. Innere Antreiber sind also ein starker innerer Motor. Doch innere Antreiber benötigen einen kräftigen Gegenspieler, damit sie nicht zu viel Macht ausüben und den “Druck im Kessel” zu stark werden lassen. Wenn das passiert, dann torpedieren sie das eigene Selbstwertgefühl und die Gesundheit.

Innere Antreiber in der VUKA-Welt

Gestresst wirkender Mann, seinen Kopf auf die Hände stützend.
In der VUKA-Welt gerät unsere innere Balance schnell aus dem Gleichgewicht.

Gerade in der VUKA-Welt gerät unsere innere Balance schnell aus dem Gleichgewicht. Durch die steigende Volatilität, Komplexität und Mehrdeutigkeit in unserer Umgebung macht sich Unsicherheit in uns breit und bereitet uns Stress. Unser Mindset ist der Realität dieser neuen Welt nicht gewachsen – und die erlernten inneren Antreiber führen uns nicht immer in die richtige Richtung.

Um sich selbst aus dem Schraubstock des eigenen anspruchsvollen Perfektionismus (das komplexe Chaos zu managen und Unsicherheiten zu begreifen, Ängste zu kontrollieren etc.) zu befreien, ist es wichtig und hilfreich, die eigenen, sich wiederholenden Glaubenssätze zu kennen und sie nach und nach auszuhebeln und bewusst positiv einzusetzen. Andernfalls können die inneren Antreiber negative Folgen für Beruf und Privatsphäre haben.

Gerade für Führungskräfte ist es unabdingbar, die eigenen Glaubenssätze zu kennen, ihnen etwas entgegenzusetzen und ihre positive Kraft zu nutzen. Dies ist ein Baustein für gesundes Führen, das in der VUKA-Welt wichtiger denn je geworden ist.

Wie kannst du deine inneren Antreiber ausbalancieren?

Mein Ziel ist es, dem Coachee einen Trainingsplan an die Hand zu geben, mit dem er sein unbewusstes Denken, Handeln und Fühlen beobachten und transparent gestalten kann. Doch ein schnelles Wundermittel dafür gibt es nicht.

Eine gut eingefahrene alte Verhaltensspur können wir nicht mal eben, quasi nebenbei, verlassen. Und dennoch ist es nicht so dramatisch schwierig, wie viele denken. Es braucht die richtige Technik, Beharrlichkeit und eine gute Portion Humor, um sich langfristig von „alten Bekannten“ im eigenen System zu verabschieden.

Wenn du lernen möchtest, deine inneren Antreiber besser zu verstehen, sie zu bändigen und, wo nötig, zu überwinden, dann kontaktiere mich – in einem kostenlosen Erstgespräch stellen wir beide fest, ob die Zusammenarbeit passt. Gemeinsam analysieren wir dann deine inneren Antreiber und wie du sie ausbalancierst.

 

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